Mauern sind wichtiger als Bäume!
In einer Beckdorfer Straße, die sogar nach einer Baumart benannt ist, stellte ein Anwohner einen Antrag, dass ein öffentlicher Straßenbaum gefällt werden sollte, weil die Wurzeln seine Grenzmauer beschädigen würden. Der Beckdorfer Rat entschied sehr schnell gegen die Stimmen der Grünen die Fällung des Baumes, auf Kosten der Gemeinde.
Darauf folgte ein Serieneffekt:
Die nächste Anwohnerin stellte den Antrag dass eine im Bebauungplan geschützte Esche gefällt werden sollte weil durch den Baum eine marode Feldsteinmauer ständig abrutschen würde. Es sollte eine Ersatzpflanzung erfolgen und die Feldsteinmauer wieder aufgebaut werden.
Daraufhin regte sich in der Bevölkerung Widerstand. Eine in Beckdorf geborene Hamburger Ärztin schrieb einen Brief an alle Bürgermeister und hielt auch ein Plädoyer für den Erhalt alter Bäume in der Beckdorfer Einwohnerfragestunde.
Wir Grüne stellten klar, dass ein gesunder großer Baum für das Klima wichtiger als eine marode Mauer sei, auf die Mauer auch verzichtet werden kann und der Antrag abzulehnen ist.
Die Gruppe CDU/Prigge legt dar, dass es sich um ein sehr eingegrüntes Gebiet handelt und ein fehlender Baum nicht besonders schlimm wäre und schließlich eine Ersatzpflanzung vorgenommen wird. Ausserdem stört der Baum.
Die Rats-Mehrheit stimmte für die Fällung des Baumes.
Es kam noch schlimmer:
Der nächste Anlieger gegenüber stellte ebenfalls den Antrag, dass 2 Linden, die vor seinem Grundstück auf öffentlichem Gelände stehen, gefällt werden sollten, weil sie ebenfalls seine Mauer beschädigen würden. Auch diesem Antrag wurde von der Rats-Mehrheit stattgegeben.
Wie sieht es heute, nach fast einem Jahr, in der Straße aus?
Die Bäume sind gefällt und die Buschreihe ist komplett gerodet!
Eine Ersatzpflanzung hat nicht stattgefunden!
Die Feldsteinmauer ist noch immer nicht wieder aufgebaut!
Und, welch Wunder, das Gelände ist, trotz der fehlenden Mauer, nicht auf den Gehweg abgerutscht!
Die Straße ist jetzt fast kahl und sollte vielleicht umbenannt werden!